Soziale Innovation: von der Forschung zur Praxis oder umgekehrt?

Was ist soziale Innovation und welche Rolle spielt sie im Alltag der Nachbarschaft? Am Donnerstag, den 19. Mai 2022, lernten und diskutierten 4Cities-Studierende mit Frank Moulaert (KU Leuven) und Johannes Gorbach (Socialcity Vienna) über soziale Innovation. Der Dialog war eingebettet in den Kurs “Socio-Spatial Urban Diversity” unter der Leitung von Yvonne Franz.

Ein interessanter und aufschlussreicher Vortrag von Frank Moulaert (KU Leuven) brachte die Studierenden wieder mit dem klassischen Konzept von Innovation in Berührung, welches mit sozialem Wandel einhergeht und in kulturellen Phänomenen und Aktivisimus wurzelt, nicht mit jener technologiezentrierten Sicht auf Innovation. Sein Vortrag war auf besondere Weise mit dem Thema “konservativ sein” verbunden. Dieses Konzept beruht auf der Bedeutung der Bewahrung menschlicher Werte, der Einbeziehung aller Stimmen und Perspektiven, der Bewahrung und Wiederentdeckung sowie der Neukonzeption von Praktiken in sozialen Innovationsprozessen.

Johannes Gorbach (Social City Vienna) nahm die Studierenden mit auf eine Reise ins Feld und präsentierte Einblicke in den Wiener Umgang mit sozialen Innovationsprojekten. Er betonte die Bedeutung der sozialen Eingliederung und der Förderung von Praktiken, um das Zusammenleben in der Gesellschaft aktiv zu verbessern. Johannes erklärte, wie wichtig es ist, eine theoretische Grundlage für Projekte zu haben, und ermutigte die Studenten, einen Definitionsprozess für Dimensionen wie sozialer Wert, Wohlbefinden, soziale Bedürfnisse, Auswirkungen und Ziele einzubeziehen. Mit Blick auf die Social Innovation Research Unit (SIRU) wurden Schlüsselelemente für Prototyping-Programme erläutert sowie der Wert, der auf die Strukturierung dieser Elemente in einer Weise gelegt wird, die einzigartig für ein bestimmtes Projekt ist.