Der Alltag (in) der Stadtgeographie: Relationale Perspektiven auf Raum und Quartier

Abstract

Das Alltagsleben im Sinne des ›Ordinarylife‹ ist in der deutschsprachigen Stadtgeographie ein noch neues Thema. Es dominieren hier ›klassische‹ Stadtkonzepte und -strukturtheorien, die nur in einem geringen Ausmaß zum Verständnis des komplexen All tagslebens beitragen und sich wenig des analytischen Potenzials der Quartiersebene bezüglich gesellschaftlicher und planungsspezifischer Fragestellungen bedienen. Insofern ist die interdisziplinäre Stadtforschung mit ihren multiperspektivischen Ansätzen sowohl Chance als auch Notwendigkeit, um eine innovative Quartiersforschung aus der geographischen Raumforschung heraus weiterzuentwickeln. Dieses Kapitel verbindet ein relationales Raumverständnis mit der gelebten Alltagspraxis, indem es explizit den ›Blick ins Alltagsleben‹ lenkt. Damit soll ein konzeptionelles Verständnis urbaner Mensch-Umwelt-Beziehungen auf Quartiersebene gelingen, das die Identifikation von Komplexitäten und lokaler Differenzierung gleichermaßen erlaubt.