Projektstart ZOE – Zoonoses Emergence across Degraded and Restored Forest Ecosystems.
Welche Zusammenhänge gibt es zwischen dem Biodiversitätsverlust und dem Risiko der Übertragung von Krankheitsträgern zwischen Tier und Mensch, sogenannten Zoonosen? Wie kann man Synergien zwischen holistischen Ansätzen zur Gesundheit und dem Erhalt der Biodiversität schaffen, um das Risiko zukünftiger Ausbrüche von Zoonosen zu verringern? Welche Rolle spielt dabei menschliches Verhalten in Bezug auf die Nutzung von Wäldern, wie beispielsweise die Abholzungen durch Ausweitung der Landwirtschaft und Urbanisierung?
Diesen Fragen geht das EU-geförderte Horizon-Europe Projekt ZOE in einem interdisziplinären Konsortium mit 12 Partnerorganisationen aus den Bereichen der Geographie, Geobotanik, Ökologie, Virologie, Immunologie, Epidemiologie, Soziologie, Psychologie und Wissenschaftskommunikation nach. Geleitet von Jan Felix Drexler vom Institut für Virologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Nadja Kabisch vom Institut für Physische Geographie und Landschaftsökologie der Leibniz Universität Hannover, wird das Team in den nächsten vier Jahren Biodiversität und Landnutzungsänderungen auf Makro- und Mikroebene (von Satellitenaufnahmen bis zu Mikroorganismen) kartieren und Krankheitsrisiken modellieren. Weiters wird das Projekt soziale und kulturelle Pfade aufzeigen, um die Wechselwirkungen zwischen Veränderungen in Waldökosystemen, Biodiversität und Krankheitsentwicklung besser zu verstehen und positiv auf diese Beziehungen einzuwirken. Dabei wird das Konsortium Fallstudien in Slowenien, der Slowakei, Costa Rica und Guatemala untersuchen, um die Komplexität der ökologischen und sozialen Wechselwirkungen in diversen lokalen Kontexten aufzuzeigen.
Prof. Kerstin Krellenberg und die Urban Studies Arbeitsgruppe werden besonders zur Entwicklung und Anwendung der inter- und transdisziplinären Methodik des Projektes beitragen: durch Literaturanalyse der Treiber und Mechanismen der Wechselbeziehungen; durch die co-kreative Entwicklung kontext-spezifischer Methoden zur Erhebung der Risikoeinschätzung, der Vulnerabilitäten, des Anpassungs-Verhaltens und der sozialen Praktiken in den Fallstudien; sowie eine Reihe von Workshops, um die Resilienz lokaler Akteur*innen zu stärken und Gesundheitsrisiken und Biodiversitätsverlust zu vermindern.
Details:
Projektzeitraum 01.2024-12.2027
Projektbearbeitung an der Uni Wien
Univ.-Prof. Dr. Kerstin Krellenberg
Dr. Julia Wesely
Projektpartner:
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Biomedicinske Centrum Slovenskej Akademie Vied, Verejna Vyskumna Institucia – Biomedial Research Center of the Slovak Academy of Sciences
Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der Angewandten Forschung e.V.
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
Pikado B.V
Universidad de Costa Rica
Universidad del Valle de Guatemala
Universidade da Coruña
Universität Potsdam
Universität Wien
Universite d´Aix Marseille
Univerza v Ljubljani
Finanziert durch: EU Horizon Europe