Was ist das Essen? Erkundung alternativer urbaner Ernährungssysteme

Praktische Übung in Stadtgeographie und Stadtplanung - Postermesse (Sommersemester 2024)

Wussten Sie, dass unsere Ernährungssysteme für 80% des weltweiten Süßwasserverbrauchs und 30% der globalen Emissionen verantwortlich sind?

Unser Ernährungssystem steht vor großen Herausforderungen. Anstatt nachhaltig gestaltet zu sein, führt seine profitorientierte Natur zu ökologischen und sozialen Schäden. Die Herausforderungen unseres Ernährungssystems werden in den Städten aufgrund der schnell wachsenden Bevölkerung und der sich verändernden Demografie besonders deutlich. Sie erfordern ein Überdenken der gegenwärtigen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen räumlichen Prozesse in Städten und ihrer Verbindung zum städtischen und globalen Lebensmittelsystem. Dementsprechend gewinnen alternative Praktiken städtischer Ernährungssysteme, die vom bestehenden Weg eines global verteilten Ernährungssystems mit unethischen, standardisierten und schädlichen Methoden der industriellen Landwirtschaft und ausbeuterischen Arbeitsprozessen abweichen, an Dynamik. Dies hat zu Ideen eines “alternativen” Ernährungssystems geführt, das Sicherheit, Gerechtigkeit und Widerstandsfähigkeit in den Vordergrund stellt.

Fig. 1: Poster Fair at Kulturhaus Brotfabrik (Michael Kloiber, 2024)
Fig. 1: Poster Fair at Kulturhaus Brotfabrik (Michael Kloiber, 2024)

Im Rahmen des Kurses Practical Exercises in Urban Geography and Planning (Praktische Übungen in Stadtgeographie und Stadtplanung) des Sommersemesters 2024 zum Thema urbane Ernährungssysteme, der von Yvonne Franz und James Vandenberg geleitet und von Tutor und Masterstudent Michael Kloiber unterstützt wurde, beschäftigten sich 48 Studenten mit den theoretischen und praktischen Aspekten alternativer urbaner Ernährungssysteme. Während des gesamten Semesters arbeiteten die Studenten in Gruppen und untersuchten verschiedene Lebensmittelinitiativen und -organisationen in Wien, um die Vielfalt der “alternativen” Lebensmittelpraktiken, die in Städten entstehen, besser zu verstehen und zu hinterfragen. Diese Organisationen reichten vom Ernährungsrat Wien und Gartenpolylog Wien über Wilde Hummel bis hin zu Mila Mitmach Supermarkt und Kleine Stadt Farm. Die Studenten führten Interviews, Dokumentenanalysen und Systemkartierungen durch, um ihre ausgewählten Organisationen zu untersuchen.

Das Semester endete mit einer Postermesse unter dem Thema “What the Food? Exploring Alternative Urban Food Systems ” im Kulturhaus Brotfabrik statt. Die Jurymitglieder Christina Gugerell von der Caritas Stadtteilarbeit (und Partnerin von Yvonne Franz im GEtCoheSive Projekt) und Marta Lopez Cifuentes von der BOKU Wien nahmen an der Veranstaltung teil. Bei der Postermesse präsentierten die Studenten ihre kreativen Poster, die ihren Forschungsprozess und ihre Ergebnisse enthielten. Im Anschluss daran fand eine Peer-Feedback-Sitzung statt, in der die Studenten die Arbeiten der anderen bewerteten. Unten sehen Sie das Siegerposter der Gruppe Caritas Wien Community Kitchen, die die Auswirkungen der Initiativen auf die sozialen Beziehungen zwischen den Bürgern des 10. Wiener Gemeindebezirks durch die Brille der Agrarökologie betrachtet hat, sowie einige andere bemerkenswerte Poster, die die vielfältigen Verbindungen zwischen Lebensmitteln und Städten veranschaulichen.

Fig. 2: Students presenting their posters at the poster fair at Kulturhaus Brotfabrik (Michael Kloiber, 2024)
Fig. 2: Students presenting their posters at the poster fair at Kulturhaus Brotfabrik (Michael Kloiber, 2024)
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